Der Morgen, der mein Leben für immer verändert hat

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Meine Identitätskrise hat mich über viele Monate hinweg sehr beschäftigt. Ich hatte für mich schon vor einigen Wochen festgehalten: Ich bin kein Mann. Hat ja auch nur 47 Jahre und ein paar Monate gedauert, bis ich das klar aussprechen konnte – juhu! 🎉
Aber gleichzeitig konnte ich mich auch noch nicht als Frau identifizieren. Eine klare Richtung hatte ich noch nicht, also lebte ich vorübergehend als genderfluid – ein Zwischenschritt, der sich zumindest ehrlich anfühlte.

Doch dann kam dieser Freitagmorgen.
Ich war gerade erst aufgestanden, saß mit meiner ersten Tasse Kaffee am Schreibtisch – und plötzlich war er da, der Moment, der alles veränderte.
Ganz ohne Vorwarnung wusste ich es: Ich bin eine Frau.
Nicht irgendwann. Nicht vielleicht. Sondern jetzt. Ab sofort. Und für immer.

In dem Moment, in dem mir das bewusst wurde, hat sich mein ganzes Leben verändert.
Bis zu diesem Punkt war ich noch auf der Suche – habe viel gelesen, reflektiert, gegrübelt. Aber dieser Morgen war anders. Es fühlte sich an, als ob ein Schalter umgelegt wurde.
Als hätte ich innerlich laut gesagt: „Ich bin endlich zu Hause.“

Es war, als hätte ich die Ketten gesprengt, die mich ein halbes Leben lang zurückgehalten hatten.
Ich fühlte mich frei.
Ich fühlte mich lebendig.
Ich fühlte mich – ich selbst.

Die Welt wirkte plötzlich heller, wärmer, freundlicher. Die Farben intensiver. Es war, als hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich gesehen, wer ich bin – und wie schön das Leben sein kann, wenn man es nicht länger verleugnen muss.

Natürlich kamen dann auch die Fragen: Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Schritte?
Aber eins wusste ich sofort: Ich will dieses neue Ich nicht mehr verstecken.
Ich will offen leben.

Bereits am Tag darauf, am Samstag, habe ich mich meinem besten Freund und einer wunderbaren Freundin anvertraut – obwohl wir uns erst wenige Wochen kannten. Beide haben mich sofort unterstützt, ohne Zögern, ohne Zweifel. Ihre Reaktionen waren so voller Wärme und Mut, dass ich wusste: Ich bin auf dem richtigen Weg. Ich bin nicht allein.

Und jetzt? Jetzt beginnt meine Reise.
In diesem Blog möchte ich davon erzählen – von all den kleinen und großen Schritten, den Höhen und Tiefen, den Stolpersteinen und Sternstunden.
Ich weiß, es wird nicht immer leicht.
Aber ich weiß auch: Ich bin bereit.

Denn ich bin Christina. Und ich bin endlich ich. 🩷

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